Konzert "Du wandelst meine Tränen in Freude"

Der Projektchor Carpe Vocem sang unter der Leitung seiner Dirigentin Sonja Fahrbach eine Zusammenstellung aus charmanten Motetten und Madrigalen.

Die Motetten und Madrigale aus Renaissance und Barock zeugen vom Glauben an Wandlung, erzählen von Gegensätzen und lassen tiefe Erfahrungen im Leben erahnen. „Zu Gott aus Herzensangst und Qualen ich klagte – mein Flehn hat er erhört!“ Sie handeln vom vielleicht auch gelegentlich wankenden Vertrauen auf Gott „Herr auf dich traue ich, der du hast zugesaget, mir zu helfen!“ und wiedergefundenen Zuversicht „der Herr denket an uns, er segnet uns“.

Diese verdichteten Aussagen der Psalmen, die intensiven Empfindungen, die darin anklingen, wollte vor allem Heinrich Schütz in seiner Musik möglichst genau nachbilden. Ein Grundsatz, den er in seiner Studienzeit in Italien kennenlernen durfte und dem er in seinem Schaffen treu blieb. Damit beeinflusste er auch seinen Komponisten-Freund Johann Hermann Schein. Mutig komponierten beide, etwa in chromatischen Schritten – für die damalige Zeit ungewöhnlich, ja fast „unerhört“ - und drücken damit kleinste Facetten an Empfindungen aus, die von einer Stimmung in die nächste wechseln. Beide waren mit die ersten, die überhaupt deutschsprachige Texte vertonten.

„Du wandelst meine Tränen in Freude“ - dem Kammerchor gelang in kleiner, intimer Runde, diese Emotionen zu transportieren.